02.02.2022

Welches Fahrradschloss ist das richtige für mein Fahrrad?

Eine Schrecksekunde, die gerne auch mal länger dauert. Der Grund? Du kommst zurück zu deinem geliebten Bike – und es steht nicht mehr am Abstellort. Ein Fahrraddiebstahl hat dich ereilt! Wusstest Du, dass alleine in Deutschland in etwa 40 Räder pro Stunde geklaut werden? Die gute Nachricht: Dagegen lässt sich mit einem guten Fahrradschloss vorbeugen. Bei der Modellvielfalt, die dir auf dem Markt begegnet allerdings gar nicht so leicht, das Passende zu finden. Es stellt sich die Frage: Welches Fahrradschloss ist das richtige für mein Bike? Wir informieren heute im Blog darüber, welche Fahrradschlösser es gibt, woran du ein gutes Fahrradschloss erkennst und was es alles rund ums Thema „Fahrrad sichern“ und Fahrraddiebe abschrecken zu beachten gilt. Viel Spaß beim Gewinnen neuer Erkenntnisse.

Für jeden das richtige Schloss

Für jeden das richtige Schloss

Fahrrad sichern – den Dieb abschrecken

Gleich zu Beginn des Ratgebers, eine weitere gute Nachricht, die dir und deinem Bike zuspielt: Diebe haben keine Zeit! Wie Untersuchungen belegen, investieren Langfinger ca. 3 Minuten in das Knacken eines Fahrradschlosses. Funktioniert es nicht innerhalb dieser Zeitspanne, lassen sie häufig vom Bruchversuch ab. Bei der Frage, welches Fahrradschloss für mein Fahrrad kaufen, gilt somit die einfache Regel: Je widerstandsfähiger sich dein Fahrradschloss erweist, desto höher ist der Effekt der Abschreckung. Das liegt auch daran, dass Profis beim Blick auf das Fahrradschloss den Aufwand relativ gut einschätzen können. Ganz klar, stehen zwei Bikes für den Diebstahl zur Auswahl, wird sich der Ganove immer für den leichteren Weg entschließen.

Unterschiedliche Varianten der Abschreckung

Der erste Aspekt betrifft das Fahrradschloss selbst. Wobei es hier zwei Varianten gibt. Entweder entscheidest du dich für EIN sehr solides, aber auch etwas kostspieligeres Fahrradschloss, oder du besitzt vielleicht bereits mehrere weniger robuste Schlösser, die in der Anschaffung günstiger waren. Stimmt, in der Summe gesehen, wird der Dieb für mehrere Schlösser auch mehr Zeit benötigen. Zudem wirkt es zumindest für den laienhaften Dieb abschreckender, wenn er sich gleich mit mehreren Fahrradschlössern herumschlagen muss. Allerdings kannst du einen Profi damit nicht so leicht hinters Licht führen. Denn, nur wenn es sich um ein wirklich gutes Fahrradschloss mit hohem Sicherheitslevel handelt, muss er viel Zeit und Energie fürs Knacken aufwenden.

Eine weiterer Faktor zur Abschreckung lässt sich in der Frage erkennen: WIE und WO schließe ich mein Fahrrad ab? Wenn du ein Fahrradschloss mit höchstem Sicherheitslevel nutzt und es beispielsweise nur um den Fahrradrahmen und/oder das Hinterrad schließt, könnte sich der Dieb das komplette Fahrrad unter den Arm klemmen – und in einen bereitstehenden Kombi verfrachten. In der „Räuberhöhle“ angekommen, widmet er sich dann in aller Ruhe dem Knacken des Fahrradschlosses. Achte deshalb immer darauf: Das Fahrrad mit dem Schloss an einer stationären Einrichtung sichern. Das kann ein Laternenmast oder Gartenzaun ebenso sein wie ein im Boden fest verankerter Fahrradständer.

 

Welche Fahrradschloss Arten gibt es?

Es gibt eine Vielfalt an verschiedenen Schlössern!Es gibt eine Vielfalt an verschiedenen Schlössern!

Der Hinterradmotor

Bei der Frage: „Welches Fahrradschloss für mein Bike?“, triffst Du auf verschiedene Arten von Schlössern. Sie unterscheiden sich in puncto Bauweise und Material, was wiederum direkte Auswirkungen auf das Sicherheitslevel hat. Folgende Fahrradschloss Typen gibt es:

Rahmenschlösser

Das Rahmenschloss ist eine Variante, die häufig bei einem City-Rad oder E-Bike zum Einsatz kommt. Vorteil: Da es fest am Rahmen montiert ist, kann es nicht zu Hause vergessen werden. Auch ist das Gewicht des Schlosses sehr gering. Zum Verriegeln des Rahmenschlosses: Bügel durch die Speichen führen, Schlüssel abziehen – fertig. Mit dem Rahmenschloss kannst du das Fahrrad demnach nicht an stationären Objekten befestigen. Nutzt du das Bike für Einkaufsfahrten zum Bäcker oder Metzger, darfst du dich relativ sicher fühlen. Ein besonders dreister Dieb könnte sich das komplette Fahrrad dennoch schnappen und einfach wegtragen. Das Rahmenschloss solltest du besser in Kombination mit einem weiteren Schloss wie Bügel- oder Kettenschloss verwenden. Nur dadurch ist dein Bike wirklich sicher.

Kabel-Schlösser

Eine weit verbreitete Variante ist das Kabelschloss. An einem Stahlkabel, das zum Schutz des Fahrradlacks mit Kunststoff verkleidet ist, befindet sich der Schließzylinder. Du kannst wählen, ob das Kabelschloss mittels Schlüssel oder Zahlenkombination (meist 4-stellig) verriegelt wird. Tipp für letzteres: Weise jeder Ziffer einfach ein Bild zu und mache daraus eine kurze Geschichte. Mit diesem kleinen Kopfkino kannst du dir auch längere Kombinationen mühelos merken. Mit dem Kabelschloss lässt sich das Bike an stationären Objekten sichern. Von der Stärke des Kabels (Stahlgeflecht) hängt der Sicherheitsschutz ab. Für Orte mit geringer Diebstahlgefahr (Garage etc.) mag das reichen, jedoch reicht bereits eine „Diebstahlzange“ aus, um das Kabel zu zerschneiden. Tipp: Du könntest das Kabelschloss als Ergänzung für ein robustes Hauptschloss wählen, um damit Zubehörteile wie den Fahrradhelm zu sichern.

Ketten-Schlösser

Mit einem Kettenschloss schließt du in puncto „Sicherheit für mein Bike“ in die Liga der Profis auf. Wenn du dein Fahrrad vor Diebstahl schützen willst, stellen Ketten-Schlösser neben Bügel-Schlössern die sichersten Varianten dar. Das merkst du bereits am höheren Gewicht (2 bis 5 kg). Die soliden Glieder der Kette sind meist von Gewebe umkleidet, damit der Fahrradlack nicht zerkratzt wird. Mit einer Länge von ca. 110 cm lässt sich das Bike gut an anderen fest verankerten Objekten anschließen. Auch hier wählst du beim Schließzylinder, ob die Verriegelung mittels Schlüssel oder Zahlenkombination erfolgt.

Bügel-Schlösser

Ein Bügelschloss wirkt durch seine kompakte Bauweise etwas sperrig, gehört dafür aber zu den sichersten Varianten. Ein Bügel aus gehärtetem Stahl flößt in Verbindung mit dem ebenso robusten Schließzylinder dem Langfinger ordentlich Respekt ein. Wenn du mit deinem Bike in der Großstadt unterwegs bist, ist das Bügelschloss eine gute Option. Lediglich das Anschließen an zum Beispiel Laternenpfählen kann sich etwas schwierig gestalten, da das Bügelschloss im Umfang auf seine festen Maße beschränkt ist. Eine Kette ist hier deutlich flexibler. Es gibt jedoch eine weitere Variante: das Faltschloss.

Falt-Schlösser

Das Faltschloss erfreut sich bei Bikern einer stetig steigenden Beliebtheit. Denn es verbindet das Beste aus zwei Welten. Es vereint die Flexibilität eines Kettenschlosses mit der Sicherheit des Bügelschlosses. Das Faltschloss besteht aus starren, gehärteten Stahlplatten, die jedoch an Gelenken montiert sind. Zwar sind auch Faltschlösser keine Leichtgewichte, lassen sich aber eng zusammengelegt gut transportieren. Der Abschreckungseffekt ist hoch, da das Faltschloss über eine hohe Schnittresistenz verfügt.

Die „Exoten“

Welches Fahrradschloss hebt den technischen Fortschritt in besonderer Weise hervor? Hier kommen die Exoten ins Spiel. So gibt es Bügelschlösser, die einen Warnton von sich geben oder übelriechendes Gas freisetzen, wenn sich ein Langfinger am Bike zu schaffen macht. Andere Fahrradschlösser bieten einen speziellen Komfort, da sie sich mit dem Smartphone verriegeln lassen oder via App informieren, falls am Schloss manipuliert wird. Tipp: Zwar kein Schloss im üblichen Sinn, aber eine Möglichkeit ein sehr teures E-Bike wieder aufzuspüren, könnte die Installation eines gut getarnten GPS-Trackers sein.

Fahrradschlösser – was bedeuten die Sicherheitsstufen?

Die Optik kann bei einem Fahrradschloss täuschen. Denn es kommt sowohl auf die verbauten Komponenten als auch das Material an. Die aktuelle Lage: Ein einheitliches Bewertungssystem für die Sicherheitsstufen (Sicherheitslevel) gibt es nicht. Jeder Hersteller teilt seine Modelle in unterschiedliche Sicherheitsstufen ein. So sind es bei Trelock beispielsweise 6 Sicherheitsstufen, während Abus mit 15 Sicherheitsstufen eine feinere Einteilung vornimmt. Generell gilt: Je höher die Sicherheitsstufe, desto sicherer das Fahrradschloss. Bei der Frage „Welches Fahrradschloss?“, richte dein Augenmerk deshalb auch auf die Zertifizierung. Ist das Schloss mit einem Prüfsiegel des ADFC ausgestattet oder trägt es ein VdS-Siegel, dann kannst du von einem guten Produkt ausgehen. Hinweis: Oftmals ist bei einer Fahrradversicherung für teure Bikes ab 3.000 € das VdS-Siegel Bedingung, um später Ansprüche geltend machen zu können.

Fazit:

Bei der Frage: „Welches Fahrradschloss für mein Bike?“, gilt die einfache Regel. Je schwerer du es dem vermeintlichen Dieb machst, desto eher wird dein Fahrrad verschont. Ebenso gilt: Je exklusiver dein Bike, desto lukrativer für den Dieb. Gerade, wenn du ein teures E-Bike besitzt, solltest du also nicht am Fahrradschloss sparen. Rahmenschlösser bieten nur eine Grundsicherung. Schließe, wann immer es möglich ist, dein Fahrrad an einem externen, fest verankerten Objekt an. Bügel-, Ketten- und Faltschlösser mögen etwas schwerer sein, bieten aber mehr Schutz als ein dünnes Kabelschloss. Wobei das Faltschloss Flexibilität und höchstmögliche Sicherheit in sich vereint.

Viel Spaß beim Pedalieren mit einem vom Diebstahl verschonten Bike wünscht das Team von Zweiradexpress.