04.08.2022

Du findest es auf asphaltierten Straßen eher langweilig und willst dein Fahrrad im Gelände, also Offroad, nutzen? Dann ist das Mountainbike (MTB) eine gute Option für dich. Bei deiner Kaufentscheidung wirst du unweigerlich mit den Begriffen Hardtail oder Fullytail bzw. einfach nur  „Fully“ konfrontiert. Wir zeigen dir heute, was die Begriffe bedeuten, welche Vor- und Nachteile in der jeweiligen MTB Konstruktion stecken und was du vor der Kaufentscheidung beachten solltest.

Die wichtigsten Unterschiede bei einem Hardtail und Fullytail

Die wichtigsten Unterschiede bei einem Hardtail und Fullytail

 

Unterschied Hardtail und Fully

Die beiden Begriffe Hardtail vs. Fully beziehen sich auf die Federung bzw. Dämpfung des Bikes – genauer gesagt auf eine vorhandene oder eben nicht vorhandene Federung am Hinterrad. Denn sowohl beim Hardtail als auch Fully ist die Gabel vorne gefedert. Ganz einfach aus dem Grund, da eine ungefederte Gabel eine enorme Belastung für Arme und Oberkörper bedeuten würde. Mit dem Gesäß kannst du bei Bodenwellen oder Jumps leicht aus dem Sattel steigen und dich über die Pedale abfedern. Man muss dazu gar nicht erst ins Gelände gehen. Wer schon einmal gesehen hat, wie es die Rennradfahrer bei der Fahrt über ein Kopfsteinpflaster durchschüttelt, weiß eine Federung an der Gabel zu schätzen. Und wie sieht es dann beim MTB hinten im Detail aus?

Wie der Name schon vermuten lässt, ist bei einem Hardtail das Hinterrad nicht gefedert, demnach ein „harter hinterer Teil“. Es kommt dem ursprünglichen Fahrrad und der damit verbundenen Fahrweise am nächsten – Aussehen und Fahrweise kommen dem ursprünglichen Fahrrad am nächsten. Hardtail ist also etwas für echte Puristen. Das Fully hingegen leitet sich von „Full Suspension“ ab, also der Vollfederung. Es weist ganz klar darauf hin, dass du dich auch am Hinterrad auf eine komfortable Dämpfung verlassen kannst. Wie sieht das im Hinblick auf die Fahreigenschaften aus?

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Hardtail oder Fully – die Fahreigenschaften

Desto weniger du auf dem MTB „wippst“, also die Federung beanspruchst, desto mehr Power bekommst du auf die Pedale bzw. aufs Hinterrad. Deswegen sind einige Fully MTBs auch so konzipiert, dass du für die Fahrt auf der asphaltierten Straße die Federung hinten sehr hart einstellen kannst. Trotzdem wirst du bei einem Fully hinten noch etwas Spiel haben. Diese Sicherheitsreserve ist auch deshalb angezeigt, damit die Dämpfungslager nicht beschädigt werden. Mit dem Hardtail hingegen bringst du die ganze Power aus den Beinen über die Pedale aufs Hinterrad. Daraus folgt für die Kaufentscheidung das erste Kriterium: Bist du mit dem MTB vorrangig auf Landstraßen, Feldwegen und relativ leichten Hügeln unterwegs, würde sich ein Hardtail anbieten, für richtige Downhill-Fahrten über „Stock und Stein“ ist das Fullytail die erste Wahl. Gibt es weitere Details zu den Fahreigenschaften? Ja, die Traktion.

Die Traktion bei Hardtail und Fully

Mit guter Traktion ist gemeint, wie vorteilhaft sich dein „Vortrieb“ im Gelände erweist. Also in einfachen Worten gesagt: Hast du im Gelände stets guten Bodenkontakt, damit die Reifen gut greifen und dich nach vorne pushen können? Hier spielt das Fully seine Vorteile aus. Durch die Federung passt sich dein Bike quasi dem Untergrund an. Du kannst also selbst in einer Bodenwelle noch beschleunigen, da du nie den Kontakt mit dem Gelände verlierst.

Beim direkten Vergleich Hardtail oder Fullytail lässt sich das „Fully“ also leichter sowie effektiver bewegen und steuern. Allerdings gibt es auch Biker, die gerade die puristische Fahrweise mit einem Hardtail schätzen und quasi jede Bodenwelle „spüren“ wollen. Klar ist jedoch, mit dem Fully hast du einen besseren Vortrieb. Gibt es noch weitere Unterschiede?

Mit dem richtigen MTB über Stock und Stein

Mit dem richtigen MTB über Stock und Stein

Unterschied Hardtail vs. Fully

Klare Sache. Ein Dämpfer am Hinterrad, der nicht vorhanden ist, wird keinem Verschleiß ausgesetzt sein, kann nicht kaputtgehen und muss nicht gewartet oder repariert werden. Für die Kaufentscheidung Hardtail oder Fullytail könnte also eine Rolle spielen, dass das Fully MTB wartungsintensiver ist. Auch bringt das Dämpfungssystem beim Fully ein entsprechendes Gewicht auf die Waage. Das Hardtail MTB ist also leichter.
Last but not least spielt bei der Kaufentscheidung auch der Preis eine Rolle. Das Hardtail MTB ist günstiger und vielleicht auch deshalb eine Option für eine Person, die als Student oder Auszubildende noch keine gut gefüllte Haushaltskasse hat.

So sieht der Unterschied Hardtail Fully in der Tabellenübersicht aus:

HARDTAIL „FULLY“
Vorteile Nachteile Vorteile Nachteile
geringeres Gewicht weniger Kontrolle mehr Kontrolle höheres Gewicht
günstigerer Preis weniger Traktion bessere Traktion höherer Preis
geringerer Pflege- und Wartungsaufwand geringere Geschwindigkeit im Gelände höhere Geschwindigkeit im Gelände mehr Pflege- und Wartungsaufwand
bessere Kraftübertragung auf ebener Strecke stärkere Belastung für den Rücken geringere Kraftübertragung auf ebener Fläche dank Dämpfer Rücken-schonend
Gesamtbetrachtung
für Puristen, die auch mal längere Strecken fahren und extreme Downhills meiden für extreme Bergfahrer, die optimale Traktion und Rückenkomfort schätzen

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Hardtail oder Fullytail – was kostet das MTB?

Was kostet ein Hardtail MTB

Wie bereits erwähnt, ist das Hardtail deutlich günstiger. MTBs ohne hintere Dämpfung stehen bereits ab ca. 1.000 Euro im Fachhandel zur Verfügung. Auf Billigräder aus Baumarkt und Co. solltest du indessen getrost verzichten. Hier enttäuschen oftmals nicht nur die verbauten Komponenten, sondern auch die ganze Konstruktion wirkt, als sei sie dem Gelände nicht gewachsen. Denke immer daran, dass es gerade im Gelände auf einen soliden Rahmen mit robustem Fahrwerk, Bremsen und präziser Schaltung ankommt.

Was kostet ein Fully MTB

Für ein gutes Fully MTB wirst du in etwa ab 2.000 Euro veranschlagen müssen. Und falls es ein Fully MTB mit E-Power sein soll, folgt der nächste 1.000er-Euro Schritt auf einen ca. 3.000 Euro Einstiegspreis. Allerdings ziehen die Preise in letzter Zeit deutlich an. Das Biken, auch in der Version als Mountainbike, wird immer beliebter. Klar, das Biken macht nicht nur viel Spaß und ist gut für die Gesundheit. In Zeiten von geradezu explodierenden Energiepreisen werden Mountainbike, Trekkingbike, Citybike, Rennrad und Gravelbike zu absoluten Hits für die Haushaltskasse. Bleibt das Auto zumindest in der wärmeren Jahreszeit in der Garage, amortisiert sich sogar ein E-MTB relativ schnell.

 

Viel Spaß erleben mit dem richtigen Hardtail oder Fully MTB

Viel Spaß erleben mit dem richtigen Hardtail oder Fully MTB

FAZIT

So ein Fullytail ist schon eine feine Sache. Wer die Möglichkeit hat und beim Testen Hardtail oder Fully beide MTBs nacheinander beim Downhill fährt, wird vermutlich nicht lange überlegen müssen. Der bessere Komfort und die effektive Traktion sprechen klar für das Fully. Dein Rücken wird es dir ohnehin danken.

Puristen werden sich dennoch für das Hardtail begeistern können. Bist du nur in leichtem Gelände unterwegs, wo allzu heftige Bodenwellen, Wurzeln und Geröll nicht vorkommen? Willst du das MTB auch für längere Touren auf asphaltierten Straßen und Feldwegen wie eine Art Trekkingbike nutzen? Dann könnte das Hardtail die bessere Wahl sein. Im Hinblick auf die Haushaltskasse trifft das ebenfalls zu.

Falls du dir ein E-MTB anschaffen willst, kannst du übrigens das Kriterium „bessere Kraftübertragung beim Hardtail“ außer Acht lassen. Denn die Power aus dem Akku macht die etwas geringere Kraftübertragung beim Fully MTB leicht vergessen.

Wunderschöne Ausblicke mit einem Hardtail oder Fully MTB genießen

Wunderschöne Ausblicke mit einem Hardtail oder Fully MTB genießen

Wir hoffen, das euch unser Magazin Beitrag hilft, die richtige Wahl zu treffen. Besucht uns auf auf Zweiradexpress und findet das passende MTB. Gerne könnt ihr uns auch per Email kontaktieren: info@zweiradexpress.com